Grabmal des ersten Kaisers von China Qin Shihuangdi mit seiner Terrakottaarmee

Seit 1987 als UNESCO-Weltkulturerbe 

Die weltberühmte Terrakotta-Armee (bingma yong) liegt ca. 28 Kilometer östlich von Xi´an.

Der erster Kaiser Chinas, Qin Shihuangdi, gab diese monumentale Grabanlage mit zahlreichen Gruben, Gräbern und Mauern ca. 221 v.Chr. in Auftrag. 700 000 Arbeiter wurden zum Bau der Anlage zwangsweise verpflichtet. Da die Anlage prunkvoll mit Gold, Silber und Edelsteinen ausgestattet ist, sollen die Bauarbeiten etwa 36 Jahre angedauert haben. Lange Zeit waren die Grabanlagen vollkommen unbekannt bis 1974 ein paar Bauern zufällig bei Brunnenbohrarbeiten auf eine unterirdische Streitmacht von 8000 überlebensgroßen Kriegern stießen. 2000 von diesen Figuren sind bereits restauriert. Komplett geöffnet ist die gesamte Anlage noch nicht.

Die Armee sollte die kaiserliche Ruhestätte nach Osten hin bewachen und so auf magische Weise das Reich vor den bösen Mächten des Jenseits schützen. Das Feld der Terrakotta-Armee besteht aus 4 Gruben: zwei großen Figurenfeldern ( Grube 1 und 2), der Kommandozentrale (Grube 3) und einer weiteren Grube. Die Gesamtanlage scheint bis zum Tod des Kaisers nicht fertig gestellt und nach dem Ende der Dynastie nicht weitergebaut worden sein.

Der Hauptanziehungspunkt für Touristen ist heute die 230m lange und 62m breite hinter dem Museumseingang gelegene Grube 1. In elf von 2,5m dicken Wänden getrennten Gängen stehen ca. 1100 Tonsoldaten ( von geschätzten 7000) mitsamt 32 Pferden, Bronzewaffen und Überresten von 8 Streitwagen. Der Boden ist mit Ziegeln bedeckt. Die Tonsoldaten, die alle individuelle Gesichter bekommen haben, sind bis auf die Beine hohl. Anhand der Mütze und der Ausrüstung, die sie tragen, kann man die militärische Rangordnung feststellen. Viele Figuren waren mit Bronzespeeren bewaffnet, die jedoch von Rebellen geraubt worden sind. Die erste Abteilung besteht aus 210 Bogenschützen, gefolgt von gepanzerten Speerträgern und Kampfwagen. Die Gliederung der Hauptgruppe zeigt die Aufstellung der Soldaten nach der damaligen militärischen Kriegskunst auf.

In der Grube 2 kann man die verschiedenen Waffengattungen betrachten: Infanterie, Kavallerie, Wagenlenker sowie Bogen- und Armbrustschützen sind klar zu unterscheiden. In den Glasvitrinen ist u. a. der berühmte kniende Bogenschütze ausgestellt.

Als Hauptgefechtsstand oder Kommandostand wurde die hufeisenförmige Grube 3 aufgefasst, bei der die 68 ausgegrabenen Soldaten nicht in Kampfformation, sondern zur Mitte hin aufgestellt sind. Die gefundenen Tierknochen stellen Opferrituale dar, wie sie damals während der Schlachten stattgefunden haben sollen.

Im Museum sollte man sich zwingend die Bronzewagen ansehen: Die Quadrigas (Viergespanne) kamen 20m westlich der Grabanlagen ans Licht und geben detailgetreu echte Karossen im verkleinertem Maßstab wieder – einen Reisewagen mit kastenförmigen Aufbau und Dach sowie einen Streitwagen mit aufrecht stehendem Lenker und hohem Schirm. Die Waffen der Krieger sind größtenteils ebenfalls im Museum ausgestellt.

Im Kino neben der Ausgrabungsstätte informiert ein Film mit englischen Erklärungen über den Kaiser und sein Grab.

Die Unesco stellte die Terrakotta-Armee 1987 auf die Liste der Weltkulturerben.