Sommerresidenz und Tempel bei Chengde

Seit 1994 als UNESCO-Weltkulturerbe 

Nördlich des Ortes Chengde liegt der Kaiserliche Sommerpalast, den der hervorragendste Mandschu-Kaiser Kangxi 1703 60 km jenseits der Großen Mauer als "Raststätte" auf dem langen Weg zum Mulan-Jagdrevier erbauen ließ. Der Palast reicht in der Größe und Bedeutung an den Kaiserpalast in Peking heran.

Der von einer 10 km langen Mauer umgebende Komplex umfasst einen Park, die kaiserlichen Wohngebäude, eine Bibliothek sowie einige restaurierte , im chinesischen, mongolischen und tibetischen Stil erbauten Tempel. Durch das Haupttor, das Tor der Schönheit und Rechtschaffenheit gelangt man zum Mittelschloß, in dem vor allem die Repräsentationsräume und Privatgemächer der Kaisers zu finden sind. Die Inseln des an der tiefsten Stelle des Parks gelegenen Sees schmücken Villen und Gärten im südchinesischen Stil.

Unter den Kaisern Kangxi und Qianlong (1736-1795) entstanden östlich und nördlich des Sommepalastes die lamaistischen Acht Äußeren Tempel:

  1. Tempel der Umfassenden Menschenliebe (puren si): Er wurde anläßlich des 60. Geburtstages von Kaiser Kangxi (1713) geweiht.
  2. Tempel der Universalen Aufrichtigkeit (pushan si): im tibetischen Stil gebaut.
  3. Tempel der Universalen Freude (pule si): Der Rundbau gleicht dem Himmelsaltar von Peking.
  4. Tempel des Fernen Friedens (anyuan miao): Er nimmt Bezug auf die Befriedigung der Dsungarei in Westchina.
  5. Tempel des Universalen Friedens (puning si): Er wird auch Tempel des Riesen-Buddha genannt und entstand als Zeichen des Sieges Kaiser Qianlongs über die Mongolen und des Anschlusses der Mongolei an China. Eine Stele in vier Sprachen (chinesisch, mandschu, mongolisch, tibetisch) erinnert an das Ereignis.
  6. Tempel der Glückseeligkeit ( xumi fushou miao): Er ist einer tibetischen Tempelstadt nachgeahmt.
  7. Tempel der Putuo-Lehre (putuo zongsheng miao): Dieser Tempel ist die großzügigste Klosteranlage in Chengde und ist als "Kleiner Potala" bekannt. Sie ist das Wahrzeichen des Sommerpalastes und wurde 1767-1771 auf einem 220 000m² großen Grundstück erbaut als Residenz für Besucher aus Tibet, Xinjiang und der Mongolei.
  8. Tempel der Manjushri-Statue (shuxiang si): Dieser Tempel ist dem Buddha der Weisheit geweiht und dem Tempel  in Xiangshan bei Peking nachempfunden.

Die Sommerresidenz gehört seit 1994 zum UNESCO-Weltkulturerbe.