Ruinen und Gräber des antiken Königreiches Koguryo

Seit 2004 als UNESCO-Weltkulturerbe 

Das koreanische Nordreich Koguryo hatte sich während der Reichsteilung vom 3.-6. Jahrhundert zu einem mächtigen Staat entwickelt. Die heutige Altstadt von Ji´an liegt im Mündungsdreieck des Tonggou-Flusses in den Yalu. Sie gleicht einer adretten sibirischen Gartenstadt und läßt noch die Wälle der einstigen Königsresidenz (guonei cheng, koreanisch: kungnae song) erkennen, des frühen Reichszentrum von Koguryo. An die Blütezeit dieser Stadt erinnert die 6m hohe quadratische Stele des 19. Königs Yongle (posthum Guangkaitu/Kwanggaet´o genannt). Sie erhebt sich 5km nordöstlich der Stadt, dort wurden einst die koreanischen Könige und Vornehmen von Ji´an begraben. Eine Reihe interessanter Gräber blieben erhalten, darunter das pyramidenförmige Riesengrab des Königs Yongle und die einem mexikanischen Stufentempel ähnelnde Grabpyramide eines Generals ( vermutlich ebenfalls frühes 5. Jahrhundert). Aus der gleichen Zeit stammt das Tanzgrab (wuyong mu), in dessen quadratischer Grabkammer Wandmalereien mit Genresezenen bezaubern. Das Fünf-Helme-Grab (wukui fen) aus der Spätzeit von Koguryo besteht aus zwei Grabhügeln. Sie wurden aus Granitsteinen erbaut und verdanken den Namen ihrer Helmform; die Wandmalereien in den Grabkammern zeigen bunte Tiermotive. Seine gut erhaltenen Wandmalereien mit Szenen aus dem täglichen Leben der koreanischen Gesellschaft machen das Tonggou-Grab Nr. 12 zu einem wertvollen soziologischen und kunsthistorischen Dokument.
Zwei Kilometer oberhalb des Tonggou-Flusses wacht auf einer Flussterrasse die einst strategisch bedeutende Bergfestung Hunducheng. Im Jahr 3 n. Chr. errichtet, diente sie seit 299 dem Herrscher als Fluchtort. Die 35km weiter nordwestlich in einem Tal gelegene Bergfestung Guanma Shancheng regelte als wichtige Kontrollstation den Verkehr zwischen dem Norden und Süden von Koguryo.