Mogao-Grotten

Seit 1987 als UNESCO-Weltkulturerbe 

Der Bau der Mogao-Grotten (mogao ku), die etwa 25km südöstlich von Dunhuang gelegen sind, begann im Jahre 366 durch den Mönch Lezun. Künstler aus  gesamt Zentralasien bemalten am westlichen Steilufer des Dang-Flusses bis zur Mongolenzeit im 13. Jahrhundert in ca. 1000 Höhlen rund 450 000 m² Fläche mit Fresken und schufen über 2000 Skulpturen aus Lehm, 492 Höhlen sind bis heute erhalten geblieben. Fünf große Klöster legten sie in Form pagodenartiger Aufbauten zum Schutz der Höhlen an den Felswänden an. Schon im 11. Jahrhundert hatten Mönche die rund 50 000 Schriften umfassende Klosterbibliothek eingemauert, wohl um sie vor Eroberern zu beschützen. Während der Ming-Zeit gerieten die Höhlen in Vergessenheit. Vom Wüstensand begraben, wurden sie erst im Jahr 1900 von einem Flüchtling auf der Suche nach einem Schlupfwinkel wiederentdeckt. Dank des trockenen Wüstenklimas überdauerten neben der Bibliothek auch die kostbaren Wandmalereien und die Statuen die Zeit. Um den Verfall der unersetzlichen Bilder vorzubeugen, sind die Grotten heute mit Türen verschlossen. Besucher werden nur gruppenweise in bestimmte Grotten hineingelassen. Drinnen ist keine Beleuchtung installiert. Wer spezielle Grotten sehen möchte, muß einen Sonderantrag stellen und hohe Gebühren zahlen.

Trotz aller Beschränkungen ist die Besichtigung ein Erlebnis. Mit Vorliebe malten die Künstler Szenen des Alltagslebens und verknüpften sie mit buddhistischer Mystik. In der Sui- und Tang-Zeit, als die wirtschaftlichen Kontakte mit dem Ausland aufgebaut wurden, herrschten Bilder mit Booten, Karren, Spinnrädern und Webstühlen vor. Die Freuden der Tang-Zeit fanden vor allem in der Musik Ausdruck.

Hier ein Auszug der wichtigsten Höhlen mit ihren Sehenswürdigkeiten:

Höhle 96:
Dunhuang Prunktstück. Ein 34,5 m hoher Maitreya-Buddha, eine Grotte aus der Tang-Zeit, die an allen vier Wänden prachtvoll verziert ist.

Höhle 257:
Hier erkennt man auf einem von Dunhuangs schönsten Gemälden Buddha, der in einer Grotte sitzt, während vor ihm ein Mönch geschoren wird.

Höhle 258:
Eine feine Plastik aus der Nord-Wei Zeit steht vor einer Säule und stellt ein Bodhisattva mit kennzeichnend verklärtem Gesicht und bewundernswerter Kleidung dar.

Höhle 428:
Vermutlich im 6. Jahrhundert geschaffen, berichtet sie von einer Geschichte aus den Existenzen des Buddha.

Höhle 323:
Hier erblickt man ein typisch chinesisches Boot, das mit einem Sandholzbuddha aus Indien als Geschenk für einen chinesischen Herrscher anlegt.