Kaiserliche Grabstätten der Ming- (Ming-Gräber) und Qing-Dynastien

Seit 2000 als UNESCO-Weltkulturerbe 

Rund 50km nordwestlich von der Hauptstadt Peking entfernt, nahe der Stadt Changping, am Fuße des Berges Tianshou liegen die Begräbnisstätten der Kaiser aus der Ming-Dynastie: Die kaiserlichen Ming-Gräber (shisan ling). Hier sind 13 oder 16 Kaiser aus der Ming-Dynastie begraben. Weiterhin findet man hier 7 Grabkammern von kaiserlichen Konkubinen und Grabkammern von 2 Eunuchen. Anlegt wurde die Anlage 1409 von Kaiser Yongle. Von den 13 vorhandenen Grabanlagen sind 3 Grabanlagen für Touristen zugänglich. Die kaiserlichen Ming-Gräber zählen meist zum Standardprogramm eines Peking-Besuches.

Die in der Ming-Zeit streng bewachten, ummauerten Grabhügel beherbergen die kaiserlichen Ruhestätten. Früher nannte man die Grabanlagen daher auch "Verbotenes Land" (jindi).

Das 12m hohe und 30m breite Ehrentor (shi paifang) erhob sich einst vor dem Grabbezirk. Einlaß zum Grabbezirk bietet das Große Rote Tor (dahong men) als Haupttor. Ein Stelenpavillon aus dem Jahr 1435 findet man hinter dem Großen Roten Tor. Eine Schildkröte (bixi), das Symbol für Stärke und Langlebigkeit, stützt eine etwa 6m hohe Stele. Der Text auf dieser Stele rühmt die Taten des Kaisers Yongle. Hier hinter beginnt die 2km lange Allee der Steinfiguren (shen dao oder auch "Geisterstraße" genannt). In Stein gehauene Tiere (Einhörner, Elefanten, Löwen und Kamele) und konfuzianische Beamte hüten paarweise die Prunkstraße des chinesischen Tal der Könige. Insgesamt sind es 12 Tier- und 6 Menschenpaare.

Die Allee der Steintiere führt zum Changling Mausoleum, der größten und imposantesten Grabanlage der Ming-Kaiser. Die aus 32 massiven Teakstämmen hergestellten 12 Säulen, auf denen die Grabanlage ruht, und die mehrstufige Marmorterrasse zeichnen die im Jahr 1427 fertiggestellte Anlage aus. Hier wurde der Kaiser Yongle (1403-1423) begraben. Heute ist das Grab leer.

Die meistbesuchte Grabstätte ist Dingling, das Grab des Kaisers Wanli (1563-1620). Kaiser Wanli war der 13. Kaiser der Ming-Dynastie. Gebaut wurde das Grab von 1584-1590. Es ist etwa 1200m² groß und verfügt über eine unterirdische Grabkammer, die aus insgesamt 5 Hallen besteht. Hier wurden in den Jahren 1956-1958 beinahe 3000 prunkvolle Grabbeigaben gefunden. Diese Grabstätte veranschaulicht die Bestattungskultur der chinesischen Kaiserhöfe. Finanziert wurde die Anlage damals aus Steuergeldern. Sie war die 1. öffentlich zugängliche Grabanlage.

Die 3. zugängliche Anlage ist das Zhaoling, das Mausoleum des Kaisers Longqing (1567-1572). Diese Grabanlage verfügt nur über 2 Vorhöfe und ist wesentlich kleiner als die beiden anderen Grabanlagen. Dies scheint der Grund zu sein, warum diese Grabanlage weniger von den Touristen frequentiert wird.

An den anderen 10 Grabanlagen, die links und rechts der Zufahrt zum Changling-Mausoleum gelegen sind, zieht der Massentourismus weitestgehend vorbei. Bei ihren verfallenen, überwucherten Grabmauern erquickt der Blick auf Persimonengärten und die umliegenden Grabhügel.

Die kaiserlichen Ming-Gräber wurde von der UNESCO im Jahr 2000 auf die Liste der Weltkulturerben gesetzt.