Klassische Gärten von Suzhou

Seit 1997 als UNESCO-Weltkulturerbe 

Suzhou, die Stadt die zu den schönsten Städten Chinas zählt, ist der Geburtsort der chinesischen Gartenbaukunst. In den Gartenanlagen, von denen während der Blütezeit der Ming-Dynastie (1368-1644) ca. 270 in Suzhou zu bestaunen waren, wurde die größtmögliche Anzahl an Landschaften dargestellt. Gestaltet wurden die Gärten durch die Elemente der Teiche, Hügel, bizarr geformter Felsen, Terrassen, Bäume und Blumen. Die Wege führen an dekorativen Pavillons, Hallen und Brücken vorbei und eröffnen immer neue Ausblicke auf die Gartenlandschaft, die einem Wechselspiel aus Ruhe und Bewegung gleicht.

Heute sind noch etwa ein Dutzend Gärten erhalten. Die UNESCO hat diese Gärten 1997 zum Weltkulturerbe ernannt.

  1. Garten des bescheidenen Beamten (zhouzheng yuan)
    Er zählt - neben den Gartenanlagen des Sommerpalastes in Peking, jenen der Mandschu-Residenz in Chengde und dem Liuyuan-Garten von Suzhou – zu den vier schönsten Gärten Chinas. Die 3-teilige Anlage sieht aus, als wäre sie dem Pinsel eines Tuschemalers entsprungen. Entstanden ist die Anlage im 16. Jahrhundert. Ein zwangsversetzter Zensorbeamter, dem der Grund gehört, hat die Anlage in Auftrag gegeben. In der Mitte des Gartens findet man die Halle des Weiten Dufts (yuanxiang tang), von wo aus man einen tollen Ausblick über die Pavillons, Brücken und die Gewässerlandschaft erleben kann.
     
  2. Löwenwald (shizi lan)
    Dieser Garten wurde 1350 von einem Mönch angelegt. Er verdankt der löwenartigen Form einiger Felsen seinen Namen. Die Karstfelsen und Höhleneingänge, die vom Tai-See (tai hu) stammen, muten labyrinthisch an. Sie sollten die Traumlandschaft des Mönches in Wirklichkeit umsetzen.
     
  3. Garten der Harmonie (yi yuan)
    Er wurde im 19. Jahrhundert durch einen Pekinger Beamten nach dem Vorbild anderer Gärten in Suzhou angelegt.
     
  4. Garten des Meisters der Netze (wangshi yuan)
    Er aus 3 Teilen bestehende Residenzgarten ist mit seinen 5000m² der kleinste der noch vorhanden Gärten von Suzhou.
     
  5. Garten des Verweilens (liu yuan)
    Ein Beamter aus der Ming-Zeit soll diese Gartenlandschaft in Auftrag gegeben haben. Er bezaubert durch das Zusammenspiel von Hügeln und Wasser. Die östlich gelegenen Villen haben Wandelgänge zu den anderen Landschaftsteilen im Norden und im Westen. In diesen Landschaftsteilen befinden sich ca. 300 historische Steintafeln mit berühmten Kalligraphien aus verschiedenen Zeitepochen. Die unterschiedlich geformten Fenster – "lebende Fenster" (huo chuang) eröffnen immer wieder neue Blicke auf die Landschaftsanlage.
     
  6. Westgarten (xi yuan)
    Er war ursprünglich mit dem Garten des Verweilens verbunden, war aber dann ein Geschenk an die buddhistischen Mönche. Diese errichteten die Halle der Luohan (luohan tang), in der man fast 600 vergoldete Skulpturen von buddhistischen Herrschern bewundern kann.